Elektrosmog

Elektrosmog

Den Begriff Elektrosmog hat jeder schon mal gehört. Die einen tun ihn ab mit “das wird schon nicht so schlimm sein; da ist noch gar nichts bewiesen”; die anderen reagieren mit Besorgnis und haben Angst um ihre Gesundheit.

Ist den Elektrosmog schädlich – und wenn ja, wie sehr?

Tatsache ist, dass sich elektrische Felder um jede Leitung herum bilden, die unter Spannung steht. Sobald Strom fließt, baut sich ein Magnetfeld auf: bei Fernseh- und Radiosendern, Mobilfunk- und Radaranlagen sowie Richtfunkstrecken sind es hochfrequente elektromagnetische Felder.

Nun könnte man meinen, Elektrosmog würde sich ähnlich wie eine Dunstglocke gleichmäßig über alle Häuser verteilen. Dem ist aber leider nicht so. Durch die Richtwirkung von Sendeantennen und die Abschattungen ist die Feldstärke ungleichmäßig verteilt.

22.000 UMTS und 64.000 GSM Standorte versorgten 2005 rund 76 Millionen Handys in Deutschland. Tendenz steigend. Somit erhöht sich auch die Strahlenbelastung, und zwar weit über das Maß: mit eigener Systemtechnik versehen gibt es in Deutschland 4 UMTS-Netze und vier GSM-Netze, die parallel betrieben werden. Durch Kombiantennen können die GSM-Netze um die UMTS-Netze ergänzt werden, ohne weitere Sendemasten aufzustellen, was die Strahlung verstärkt.

Dabei sind die oberen Stockwerke von Nachbargebäuden von Sendemasten am stärksten betroffen. Aufgrund der hochfrequenten elektromagnetischen Felder, mit der die digitale Übertragung von Mobiltelefonie funktioniert, entsteht ein Frequenzbereich von 900 bis 2200 MHz. Über die Antennen werden dann gebündelte Hauptstrahlen mit leichter Abwärtsneigung an die Umgebung abgegeben.

Die gesundheitlichen Auswirkungen werden derzeit heftig diskutiert. Verlässliche Langzeitstudien gibt es noch nicht. Dennoch kann man davon ausgehen, dass eine latente Gefahr besteht, an Leukämie und Hirntumoren zu erkranken. 2004 wurde im Rahmen einer EU-geförderten Studie festgestellt, dass selbst für die Handynutzung unter dem Grenzwert liegende Hochfrequenzstrahlung Doppelstrangbrüche an der DNA verursachen, was ein wesentlicher Faktor für eine mögliche Krebserkrankung darstellen kann.

Bei experimentellen Untersuchungen, bei denen nicht-thermische Effekte festgestellt wurden, die deutlich unter den gültigen Grenzwerten liegen, konnten veränderte Hirnströme, Ausschüttung von Stresshormonen, eine Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke und eine Schwächung des Immunsystems beobachtet werden. Elektrosensible Personen, die in der Nähe von UMTS-Masten wohnen, können unter Atemnot, Brustschmerzen, Unwohlsein bzw. Schwindel und Nervosität, Kribbel- bzw. Taubheitsgefühl oder Konzentrationsstörungen leiden.

Was kann man gegen Elektrosmog tun?

Verbannen Sie generell alle Geräte die Strahlung abgeben aus ihrem Schlafzimmer: das gilt für schnurlose Telefone genauso wie für Computer und Fernseher. Achten Sie beim Kauf eines neuen Handys auf den SAR-Wert (Spezifische Absorptions-Rate). Erlaubt sind in Deutschland 2 W/kg. Als Verbraucher haben Sie es in der Hand, durch gezielte Käufe den “Blauen Engel” als Kennzeichnung für besonders strahlungsarme Handys (SAR maximal 0,6 W/kg) bei den Herstellern durchzusetzen.

Bei Computermonitoren ist dies bereits weitgehend gelungen. Vermeiden Sie telefonieren im Auto bzw. nutzen Sie eine Außenantenne auf dem Dach und eine Freisprecheinrichtung. Überlegen Sie sich, ob es ein schnurloses Telefon für die Wohnung sein muss: Die DECT-Schnurlostelefone nutzen ähnlich wie der Mobilfunk hochfrequente Strahlung und die Basisstation sendet meist 24 Stunden am Tag. Auch das W-LAN (Schnurlose Anbindung des PC an das Internet) kann zu ähnlichen Strahlenbelastungen führen, wie ein DECT-Schnurlostelefon. Die bessere Alternative: D-LAN über das Stromnetz in den Fällen, wo keine Kabel verlegt werden können. Lassen sich von einem Sachverständigen, z. B. einem Baubiologen beraten, wie sie Elektrosmog innerhalb ihrer Wohnung vermeiden bzw. eindämmen können. Solche Beratungen können besonders vor dem Kauf eines Wohnhauses bzw. Wohnung sehr nützlich sein.